Leider läuft unser Touristenvisa nach 90 Tagen ab, sonst wären wir wahrscheinlich noch länger in diesem einzigartigen Land geblieben. Denn auch nach knapp drei Monaten haben wir noch nicht alles gesehen. Neuseeland bietet abseits der Touristenpfade so viele schöne und einsame Orte, die noch entdeckt werden können. Auf einer Fläche, sechs Mal so gross wie die Schweiz, leben nur etwa die Hälfte der Einwohner der Schweiz – es gibt also noch reichlich einsame Plätze. Neuseeland erstreckt sich auf einer Länge von ca. 1600km von Norden nach Süden. Selbsterklärend, dass durch die vielen unterschiedlichen Klimazonen eine enorme Vielfalt entsteht. Das Land bietet mit hohen vergletscherten Bergen, steilen Küsten, weiten Landschaften und endlosen Traumstränden eigentlich alles, was unser Herz begehrt – kein Wunder hat es uns so gut gefallen.
Neben der unglaublich vielfältigen Natur werden wir vor allem die Menschen in Erinnerung behalten. Am Anfang war es für uns ungewohnt, in Läden, auf Campingplätzen oder auf Wanderwegen von fremden Menschen angesprochen zu werden, doch am Ende haben wir die spontanen Gespräche mit den Einheimischen sehr genossen. Auf diesem Wege haben wir unzählige Insider-Tipps für unsere Reise erhalten, manche Plätze hätten wir wohl ohne den Tipp eines “Kiwis” nicht gefunden (mit Kiwi ist nicht die Frucht gemeint – das sind Kiwifruits. Kiwis sind Neuseeländer oder die putzigen, nicht flugfähigen Vögelchen). Wir hoffen, etwas von der neuseeländischen Offenherzigkeit und Gastfreundschaft mit in die Schweiz zu nehmen.
Nachfolgend versuchen wir aus so vielen tollen Erlebnissen ein paar spezielle Momente und Anekdoten rauszupicken.
Statistik
Anzahl km: 7900km
Anzahl Tage Nordinsel: 30
Anzahl Tage Südinsel: 58
Gegessene Äpfel (Schätzung): 1kg alle 3 Tage, bei knapp 90 Tagen ergibt das 30kg, also pro Person ca. 15kg knackige, vor Saft triefende, frische Äpfel
Anzahl Biere von verschiedenen Brauereien: Fast jeden Abend gab es ein leckeres Bier und dabei meistens von einer anderen Brauerei. Da es in Neuseeland unzählige Mikrobrauereien gibt, haben wir sicher Biere von über 35 verschiedenen Brauereien getrunken…

Die schönsten Campingplätze
- Gillespie Beach (Westcoast, Südinsel)
- Okarito (Westcoast, Südinsel)
- Elaine Bay (Marlborough Sound, Südinsel)
- Maitai Bay (Northland, Nordinsel)
- Mt. Cook (Südinsel)
Die schönsten Wanderungen/Joggingrunden
- Mueller Hut (Mt. Cook, Südinsel)
- 2. Tag des Kepler Trek (Te Anau, Südinsel)
- Cape Foulwind (Westcoast, Südinsel)
- Orokawa Bay mit William Wright Falls (Coromandel, Nordinsel)
- Umrundung der Kaikoura Peninsula (Südinsel)
Beste Tierbegegnungen/-beobachtungen
- Wale, Delfine und Robben in Kaikoura
- Zwergpinguine in Oamaru
- Neugierige Keas auf der Südinsel, besonders Avalanche Peak
- Seelöwen und Gelbaugenpinguine in den Catlins
- Kiwi im Trounson Kauri Park
Tipps
Campervan kaufen:
Da wir 3 Monate in Neuseeland unterwegs waren, haben wir uns aus Kostengründen dazu entschieden, einen Campervan zu kaufen und nicht zu mieten. Wir wussten jedoch, dass wir die Insel Ende Herbst wieder verlassen und wer kauft uns dann schon einen Camper ab?! Glücklicherweise stiessen wir auf Doro & Darren, welche Autos verkaufen, aber auch zu einem vorher abgemachten Preis wieder zurückkaufen. Darren ist Automechaniker und hält die Fahrzeuge bestens im Schuss, denn schliesslich möchten sie das Auto später wieder anderen Reisenden verkaufen. Mit unserer Gloria (Nissan Vanette Jg. 2000) waren wir sehr glücklich und hatten nie ein Problem. Toll war auch, dass wir uns mit praktischen Dingen wie Zelt, Schlafsack, Kühltruhe usw. aus dem riesigen Lager eindecken konnten. Vor unserer Abreise aus Neuseeland begegneten wir unzähligen Fahrzeugen mit “4 Sale”-Beschriftung und stets korrigierten Preisen – für uns die Bestätigung, die richtige Entscheidung getroffen zu haben. Deshalb können wir Kiwi Cruise Control zu 100% weiterempfehlen.
Campingplätze:
Vom Gratisplatz bis zu 40$ pro Person und Nacht ist in Neuseeland alles zu haben. Landschaftlich am schönsten waren meist die vom Department of Conservation (kurz DOC) betriebenen Plätze. Anmelden muss man sich meist selbst und den entsprechenden Geldbetrag in ein Couvert stecken. Kostenpunkt ist zwischen 0 und 13$. Die Plätze sind meistens mit einfachen Plumpsklos ausgerüstet, manchmal gibt es auch einen Unterstand. Der Preis ist interessanterweise nicht abhängig von der vorhandenen Einrichtung, sondern von der Lage – d.h. nahe der touristischen Hochburgen wir Milford Sound muss tiefer in die Tasche gegriffen werden, auch wenn der Platz an sich weder besonders schön noch gut ausgerüstet ist…
Einkaufen:
Die grössten Läden für Lebensmittel sind Pak’n Save, New World und Countdown. Unser Favorit ist New World weil günstig und trotzdem gut eingerichtet. Für New World lohnt sich die Kundenkarte mit welcher von Rabatten profitiert werden kann und auf den Kassenbons ist jeweils ein Tankgutschein aufgedruckt. Bei Countdown gibt es ebenfalls eine Kundenkarte. Die gesammelten Punkte können beim Tanken bei BP wiederverwendet werden.
Daneben gibt es den “The Warehouse”, hier findet man eigentlich so ziemlich, egal ob Campingutensilien, Turnschuhe (z.B. Gian neue Joggingschuhe für 35$), Küchengeräte, Schreibzeug, Schoggi oder sonstigen Plunder: hier findet man alles und noch mehr zu günstigen Preisen.
Touren:
Bevor du einen Ausflug buchst, sieh vorher unbedingt auf Book Me rein. Auf der Plattform gibt es z.T. massiv günstigere Sonderangebote. Zum Beispiel haben wir für die Bike-Tageskarte der Skyline Gondola in Queenstown nur der halbe Preis bezahlt.
WLAN:
Darin scheint Neuseeland irgendwie noch ein Entwicklungsland zu sein… WLAN ist entweder kostenpflichtig oder gar nicht vorhanden. Folgende Einrichtungen verfügen jedoch (meist) über kostenfreies WLAN: BP Tankstellen, New World (Filialen auf der Südinsel), Warehouse, i-Sites und öffentliche Bibliotheken.
Top 20 Fotos
3500 Fotos in drei Monaten: diese Zahl zeigt klar, dass Neuseeland einige tolle Fotosujets zu bieten hat. Dass daraus ein paar wirklich einzigartige Fotos entstehen sind ist wohl klar, daraus aber 20 auszusuchen, war wirklich eine Herausforderung.
Irene
Gian
Kuriositäten…
Einige Male wurden wir während unserer Reise durch Plakate oder Hinweisschilder zum Schmunzeln gebracht. Auf Produkten jeglicher Art – insbesondere Getränke – ist jeweils ein kleines Geschichtchen zum Produkt aufgedruckt. Einige dieser und weiterer Besonderheiten in nachfolgender Galerie.
Nun wartet auf uns ein neues Land mit neuen Abenteuern: Australien. In Sydney werden wir einen Van in Empfang nehmen und innert 4 Wochen nach Cairns tuckern.
Man sieht sich – oder wie es ein Kiwi sagen würde:
See ya, Bro!
Kommentare
3 KommentareLilo Hofer
Jun 3, 2017Hey Bro
Unglaublich was ihr schon alles gesehen und erlebt habt. Jeder eurer Beiträge bringt mich zum Schmunzeln und Staunen und weckt das Fernweh.
Weiterhin eine spannende Zeit und hebed eu Sorg Lilo
Uschi u Mario
Jun 4, 2017Hey jar liebä Wäutäbummler, ds Reisäfieber packt eim nach jedem Reisäbrichtä vo öich vo nöiiem 😎. Äs isch immer spannend a öiier Wäutreis dörfä teilznäh. Mir wünschä öich ä gueti Witerreis, lueget öich guet u see ya, Bro!
Mario u Uschi
Livia und Lars
Jun 5, 2017Uiii tönt nochra guata Ziit in Neuseeland. Mit eurna bricht kriagt ma immr mega fernweh und isch immr schön zköra was iar alles erleben unds eu guat got. Wittrhin viil spass!!