Arequipa – die weisse Stadt

Nach einer Fahrt im Nachtbus treffen wir frühmorgens in Arequipa ein und sind erstaunt über die warmen Temperaturen. In Arequipa ist das Klima milder und beständiger als in Cusco. Die Altstadt ist wunderschön mit vielen Kolonialgebäuden und weissen Palästen – deshalb wird Arequipa auch die weisse Stadt genannt. Allerdings liegt Arequipa an einem geografisch äusserst ungünstigen Ort: sie ist umgeben von aktiven Vulkanen und liegt am Schnittpunkt von tektonischen Platten. Sie wird deshalb häufig von Erdbeben heimgesucht, welche in der Vergangheit schon grosse Teile der Stadt zerstört haben. Umgeben ist die Stadt von schönen und hohen Bergen: Chachani, Pichu Pichu und El Misti.

Chachani – Bergtour auf 6075müM

So früh wie an diesem Tag wurden wir noch nie abgeholt: 01.00 Uhr in der Nacht! Im Auto können wir zunächst noch etwas schlafen, dann biegen wir auf eine Rumpelpiste sondergleichen ein, welche uns quer durch die Rückbank schleudern lässt. Nach drei Stunden ist das Ende der “Strasse” erreicht und die Wanderung beginnt. Wir kommen nach einer guten Stunde zum Camp, wo es Frühstück und einige Bergsteigergeschichten unseres Guides Ivan gibt, welcher auch 15- bis 21-tägige Touren zum höchsten Berg Amerikas, dem Aconcagua, leitet.

Der Rhythmus ist gut und wir machen zuerst alle 200, dann alle 100hm eine Pause. Zum Glück, denn trotz des einfachen Weges ist das Gehen in dieser Höhe extrem anstrengend. Nach ca. 5h stehen wir auf 6075müM – ein unglaubliches Gefühl und das bei besten Wetterbedingungen! Die Aussicht ist wunderschön: gefärbte Bergflanken, schneebedeckte Gipfel, der kegelförmige El Misti, Arequipa und sogar ein rauchender Vulkan! Wir geniessen einige Minuten auf dem Chachani, bevor wir durch Vulkangeröll schnell wieder vom Berg runterrutschen. In der Regenzeit liegt oben oft Schnee und der Abstieg wäre um einiges mühsamer. Todmüde aber glücklich treffen wir am Nachmittag wieder in Arequipa ein, wo wir uns eine leckere peruanische Pizza zum Z’nacht gönnen.