Sucre
Entgegen der gängigen Auffassung ist nicht La Paz sondern Sucre die Hauptstadt Boliviens. Ausserdem wird sie auch als die schönste Stadt und das Herz des Landes angesehen.
In Sucre kommen wir in den Genuss eines persönlichen Guides: Regula, die bereits seit etwa zwei Monaten für ihre Bachelorarbeit in Sucre weilt, führt uns durch die Stadt. Gemeinsam mit ihr besuchen wir den Aussichtspunkt Recoletta und das Museum Casa de la Libertad. In diesem sehen wir uns die Unabhängigkeitserklärung an, welche am 6. August 1825 in dem Gebäude unterzeichnet wurde. Viele der Kolonialbauten in der Innenstadt sind wunderschön weiss gestrichen. Wie wir von Regula erfahren, müssen die Hausbesitzer mehr Steuern bezahlen, wenn sie die Wände nicht jedes Jahr frisch streichen…
Am Abend nimmt sie uns mit zum Bouldern, eine willkommene Kräftigung für unsere inzwischen etwas verkümmerten Arme. Nach unserem Ausflug nach Samaipata geniessen wir noch die Stadt auf gemütlich Art und Weise und gönnen uns ein Tiramisu – mindestens so gut wie in Italien.
Samaipata
Ohne den Tipp von Regula hätten wir diesen wunderschönen Ort wohl links liegen lassen. Gemeinsam mit ihr haben wir jedoch die strapaziöse Anreise im Nachtbus über Holperpisten auf uns genommen und wurden dafür reichlich belohnt. Drei Tage verbrachten wir in Samaipata am Rande des Amboró Nationalparks, wo drei Klimazonen aufeinander treffen: Anden, Dschungel und Trockenzone.
Am ersten Tag besuchen wir zunächst die archäologische Stätte “El Fuerte”. Die Hauptattraktion besteht aus einem riesigen behauenen Felsen, welcher 220 x 75 Meter misst. Dieser wurde unter anderem für religiöse Zwecke verwendet und die Gravierungen stammen aus unterschiedlichen Zeitabschnitten, hauptsächlich aber aus der Prä-Inka-Zeit. Auf dem Gelände an herrlicher Lage finden sich noch weitere Ruinen, aus Zeiten der Inka und der spanischen Eroberung. Nach einem eindrücklichen Rundgang gehen wir weiter zu den Cuevas Wasserfällen. Es gibt drei Wasserfälle, welche einfach zu Fuss erreichbar sind und da es Samstag ist, sind wir leider nicht ganz alleine. Trotzdem fühlen wir uns ein bisschen wie im Paradies, als wir barfuss im Sand am Fusse der Wasserfälle stehen. Beim mittleren Wasserfall lassen wir uns ein Bad im Becken mit angenehmen Temperaturen nicht entgehen. Die Gegend rund um die Fälle ist äusserst imposant mit den roten Felsen zwischen üppigem Grün.
Tags darauf begeben wir uns auf eine Wanderung mit einem Original von Samaipata. Unser Fahrer und Guide Gilberto war vor 22 Jahren der erste Touristenführer in der Gegend und ist mit seinen 70 Jahren noch fit wie ein Turnschuh. Ausgerüstet mit Lackschuhen, Wollsocken, Hosen mit Bügelfalten und Hemd, einem Rucksack mit dem aufgestickten Wort “Surfporn” und seiner Machete führt er uns rund um die Laguna de los Volcanes. Gilberto parkiert seinen Wagen, welcher etwa so alt aus sieht wie er, direkt beim Luxusresort bei der Lagune. Von dort wandern auf einen Grat, von welchem wir eine atemberaubende Aussicht auf die umliegenden Berge und Täler haben. Besonders beeindruckend sind die Felsformationen sowie die kräftigen Farben. Keine Frage an Gilberto bleibt unbeantwortet und wir schliessen ihn mit seiner grossväterlichen Art und seinen Erzählungen sofort ins Herz. Nach etwa drei Stunden Wandern kehren wir nach Samaipata zurück, wo wir in unserem Hostel ein feines Nachtessen mit Quinoa zubereiten.
Da wir mit Gilberto so viel Freude hatten, besuchen wir mit ihm am nächsten Tag den Nebelwald. Dieser befindet sich nur unweit der Laguna de los Volcanes, die Landschaft ist jedoch total anders und auch das Klima ist bereits feuchter und kühler. Im Nebelwald wachsen unzählige Riesenfarne, welche zum Teil über 10 Meter hoch sind. Diese Höhe bedeutet ein Alter von etwa 1000 Jahren, da die Farne pro Jahr nur einen Zentimeter wachsen. Die Vegetation ist sehr üppig und errinert stellenweise an den Dschungel. Auf einer Wiese lassen sich unzählige Schmetterlinge in allen Farben und Formen beobachten. Nach einem Picknick und weiteren Erläuterungen von Gilberto über den Nationalpark und seine Bewohner, kehren wir zurück nach Samaipata. Später am Abend machen wir es uns im Nachtbus zurück nach Sucre mehr oder weniger bequem und lassen die herrlichen Tage Revue passieren.
Herzlichen Dank an dieser Stelle an Regula, welche uns Sucre gezeigt und uns nach Samaipata geführt hat!
Kommentare
2 KommentareRegula
Dez 2, 2016Hallo zäme
Danke euch siter mit cho uf Samaipata!
Het Spass gmacht euch es paar Täg uf eurer
grosse Reis z begleite.
In Sucre rägnets inzwische fasch täglich es paar Stund…
Vlich heiter z Glück dr Salzsee als Spiegel z gseh?
Wyterhin e gueti Reis u viel tolli Erläbnis.
Gian & Irene
Dez 4, 2016Hallo Regula
Jo glauba in Sucre sinds froh wens bits regnet, womer in Uyuni gsi sind hets au recht gwitteret. Aber dr Salzsee isch trocha gsi, gemäss üsem Guide hegis döt nit möga regna.
Gruass us San Pedro und bis vilicht irgendwo in Chile.