Kraxeln in den Glasshouse Mountains
Verlässt man zwischen Brisbane und Noosa die Küste und fährt nur wenige Kilometer ins Landesinnere, ragen die Glasshouse Mountains aus dem flachen Gelände empor. Die Berge vulkanischen Ursprungs sind sehr ikonisch und natürlich nutzen wir die Gelegenheit, mal wieder auf einen Berg zu kraxeln. Mir suchen uns den höchsten im Gebiet aus, den Mt. Beerwah mit seinen 560 Metern. Der Aufstieg erfolgt über steilen Fels und erfordert etwas Blockkletterei – für manchen Turnschuhträger ist schon weit unten Endstation. Vom Gipfel geniessen wir ein atemberaubendes Panorama über die grüne Landschaft unter uns und das Meer in der Ferne.
Noosa, Fraser Island und Everglades
Unser nächster Stopp ist mit Noosa ein etwas gehobener Strandort, welcher jedoch viele Aktivitäten bietet. Wir joggen zunächst im Nationalpark der Küste entlang und bestaunen das kristallklare Wasser und die paradiesischen Strände. Von Noosa aus machen wir eine Tagestour zur grössten Sandinsel der Welt, Fraser Island. Auf der Insel gibt es nur “Strassen”, welche für 4×4-Fahrzeuge geeignet sind, entsprechend werden wir teilweise durchgeschüttelt. Highlights sind für uns ein Dingo, der Lake Birraween und der kilometerlange Sandstrand der Ostküste. Kaum zu glauben besteht die Insel zu 100% aus Sand, im Landesinneren wächst ein regelrechter Regenwald aus dem Sand. Ebenfalls in Noosa befindet sich neben Florida das einzige Everglades-System der Welt – Grund genug, dieses erkunden wir mit einem Kayak. Der Ausflug ist absolut idyllisch und die Reflexionen im Wasser sind perfekt wie bei einem Spiegel.
Agnes Water und Cape Hillsborough – Surfen und Känguruhs
In Agnes Water nutzen wir noch ein letztes Mal die Gelegenheit zum Surfen und geniessen den ruhigen Strandort. Unser Campingplatz befindet sich in einem kleinen Habitat, wo Känguruhs aufgepäppelt werden, so können wir die Tiere aus nächster Nähe beobachten. Wir fahren etwas weg vom Touristenstrom nach Cape Hillsborough, denn hier kann man morgens die wildlebenden Känguruhs und Wallabys am Strand beim Fressen beobachten. Der Sonnenaufgang bietet eine perfekte Kulisse für die fressenden Tiere, ein wahrlich einmaliges Erlebnis. Ausserdem ist die Bucht wunderschön und erinnert uns ein wenig an Jurassic Park, direkt hinter dem Strand ragen hohe Palmen und Farne in den Himmel.
Whitsundays – im Paradies
Weitere Kilometer spulen wir ab bis wir mit Airlie Beach die Backpacker-Hauptstadt der Ostküste erreichen, denn von hier aus starten Touren zu den berühmten Whitsunday Islands. Wir entscheiden uns für einen Tagesausflug mit Ocean Raft, welcher uns nicht enttäuscht. An zwei unterschiedlichen Orten vor der Hook Island können wir Schnorcheln und dabei kleine und grosse Fische sowie die farbigen Korallen beobachten. Der absolute Höhepunkt ist jedoch der Whitehaven Beach, der Name verspricht nicht zu viel: es ist tatsächlich ein weisses Paradies. Der weisse Quarzsand lässt das Wasser in der Bucht in beinahe schon unrealistischen Grün- und Blautönen schimmern. Der Sand ist so rein, dass die NASA zwei Tonnen davon verwendet hat, um die Linse des Hubble-Teleskop herzustellen. Von einem Aussichtspunkt können wir noch auf das Delta (Hill Inlet) mit seinem grünen Wasser herunterblicken. Einfach fantastisch.
Daintree National Park – wo der Dschungel auf das Riff trifft
Bereits neigt sich die Zeit mit unserem Dusky dem Ende zu und nach einem Zwischenhalt im gemütlichen Mission Beach passieren wir schon Cairns, um noch nördlich davon den Daintree National Park zu besuchen. Wir finden uns plötzlich in einem dichten Dschungel mit tropischen Temperaturen wieder. Auf dem Daintree River beobachten wir die faszinierenden aber auch etwas furchteinflössenden Krokodile. In dieser Gegend bewohnen die riesigen Salzwasser-Krodkodile (bis zu 6m) die Flüsse und schwimmen auch schon mal im Meer der Küste entlang zum nächsten Fluss. Zum Abschluss steigen wir noch einmal auf einen Berg, den Mt. Sorrow – nach zwei Stunden Wandern durch dichten Regenwald belohnt uns eine herrliche Aussicht von oben. Allerdings bleibt die Rast kurz, die hungrigen kleinen Blutegeln sind alles andere als angenehm…
Fantastische Unterwasserwelt im äusseren Great Barrier Reef
In Cairns geben wir Dusky, unseren treuen Begleiter für vier Wochen, wieder zurück und entscheiden uns nach langem Hin und Her für eine Schnorchel-Tour zum Outer Great Barrier Reef. Lange haben wir uns überlegt, ob wir den doch eher teureren Ausflug mit der langen Anreise durch das raue Meer machen sollten. Im Nachhinein reut uns aber kein einziger Rappen, bzw. Cent. Das Wasser im äusseren Teil des Great Barrier Reef (also weiter weg vom Festland und direkt am Kontinentalschelf) ist glasklar und absolut faszinierend. Egal wohin wir blicken entdecken wir Fische und Korallen in allen erdenklichen Grössen und Farben. Dazu gehören auch die bekannten Clownfische – sogar einen kleinen Nemo können wir in der Anemone erblicken. Neben einem Riffhai, der direkt unter uns durchschwimmt, sind auch die anderen grossen Fische wie Snapper und Barracuda ein imposanter Anblick. Mit einem Grinsen im Gesicht klettern wir nach drei unterschiedlichen Schnorchel-Spots wieder auf das Boot und kehren glücklich nach Cairns zurück. Nun freuen wir uns auf unseren letzten Stopp in Australien: Sydney.