Sydney – die berühmte Hafenstadt an der Ostküste
Nach drei Stunden Flug von Cairns nach Sydney sind wir wieder am Ausgangsort unserer Reise in Australien. Doch diesmal haben wir Zeit, die berühmte Stadt zu erkunden. Beim Warten auf den Shuttle-Bus, der uns zum Hostel bringt, merken wir schnell, dass wir wieder deutlich südlicher sind. Knapp 15° Temperaturunterschied und die Sonne geht wieder eine gute Stunde früher unter: es ist “Winter” in Sydney. Das heutige Sydney steht auf dem Boden, auf dem 1788 die erste britische Siedlung in Australien gebaut wurde. Zuerst wurden vor allem Sträflinge hierher gebracht, doch zog es auch immer mehr freiwillige Siedler von Grossbritannien nach Australien. Bekannterweise waren die Briten nicht die ersten Menschen auf dem australischen Kontinent, die Aborigines leben schon seit Tausenden von Jahren hier. Wir hatten während unserer Reise nach Cairns relativ wenig Berührungspunkte mit den australischen Ureinwohner, was eigentlich sehr schade ist, doch die europäischen Siedler haben die Aborigines an der Ostküste richtiggehend zurückgedrängt. In anderen Gegenden von Australien sind die Aborigines und deren Kultur wohl noch etwas stärker spürbar.
Am ersten Tag nehmen wir an einer Free Walking Tour teil. Unser Guide Michtel führt uns in während drei Stunden durch das Zentrum der Stadt. Das CBD (Central Business Distric) ist äusserst modern und beherbergt einige Hochhäuser, doch der Hyde Park und der botanische Garten sorgen für viel Grünfläche. Wir erfahren so einige Anekdoten über die Stadt, z.B. dass das erste Spital mit dem Verkauf von Rum finanziert wurde. Die Tour endet am Circular Quay, von wo aus wir einen ausgezeichneten Blick auf die zwei berühmten Wahrzeichen von Sydney erhalten: die Harbour Bridge und das Opernhaus. Vor allem das Opernhaus fasziniert uns, selten steht ein einzelnes Gebäude so extrem für den Erkennungswert einer ganzen Stadt. Den besten Blick auf das Opernhaus hat man von der Fähre nach Manly, überhaupt ist ein Ausflug nach Manly empfehlenswert. Keine 30 Minuten Schifffahrt vom Zentrum der Stadt entfernt taucht man in eine ruhige Oase mit einem schönen Sandstrand und etlichen Möglichkeiten für einen langen Spaziergang. Vom nördlichen Aussichtspunkt konnten wir sogar Buckelwale beobachten – ein spezielles Gefühl wenn auf der anderen Seite diese riesige Stadt mit ihrer imposanten Skyline thront.
Im schönen Stadtteil Darling Harbour besuchen wir die Ausstellung “Wildlife Photographer of the Year” im Maritime Museum. Es werden die 100 schönsten Bilder aus dem Jahr 2016 ausgestellt, darunter einige sehr faszinierende Aufnahmen. Besonders imposant ist dabei der Aufwand der Fotografen, um solch perfekte Bilder zu erhalten. Ein besonderes Highlight ist für das Konzert einer unser Lieblingsbands in deren Heimatstadt. Bliss n Eso sorgen für eine elektrisierende Stimmung im Enmore Theatre. Noch am nächsten Morgen dröhnt unser Kopf von der lauten Musik…
Unseren letzten Sonnenuntergang in Australien geniessen wir beim Mrs Macquarie’s Chair, die Sonne geht direkt hinter der Harbour Bridge unter. Das Opernhaus und die Hochhäuser werden dabei in orange-rotes Licht gefärbt. Die drei Tage in Sydney waren ein lohnenswerter Schlusspunkt unseres einmonatigen Aufenthalts in Australien. Nun freuen wir uns auf ein neues Abenteuer in Südostasien. Unsere nächste Station heisst Bangkok, bevor wir uns weiter nach Kambodscha begeben.
Tschüss Australien
Als wir zuhause unsere Weltreise geplant haben, hatten wir ursprünglich Australien gar nicht auf unserer Liste. Erst die freundliche Dame vom Reisebüro konnte uns von diesem Kontinent überzeugen. Doch jetzt sind wir glücklich, den Abstecher gemacht zu haben – es lohnt sich definitiv! Australien bietet eine riesige Vielfalt und nach dem nahenden Winter in Neuseeland war es ideal, hier etwas Wärme und Sonne tanken zu können. Wir haben wenig von Australien erwartet, doch so Einiges wird uns positiv in Erinnerung bleiben. Dass Australien als riesengrosse Insel etliche Strände zu bieten hat, war uns klar, doch dass überall solch schöne Traumstrände mit feinstem Sand und glasklarem Wasser zu finden sind, hat uns doch überarscht. Da überrascht es auch nicht, dass überall in Australien gesurft wird. Obwohl Surfen hier viel mehr ist als ein Sport – es scheint als wäre es der Lebensstil vieler Australier. Nicht selten sieht man auch ältere Herren in Boardshort und FlipFlops oder sogar noch selber auf dem Surfboard. Dazu kommt die vielfältige Tierwelt. Neben den vielen verschiedenen Kängurus, die man von Nahem beobachten kann und der farbigen Vogelwelt hat uns vor allem die Unterwasserwelt fasziniert. Das Great Barrier Reef ist ein wahrer Schatz an Fischen und Korallen. Wir hoffen sehr, dass es noch viele weitere Jahre intakt bleibt. Speziell sind auch die ca. 30’000 Bucklewale, die jedes Jahr an der Ostküste vorbeiziehen. Eindrücklich, wenn man diese Giganten sogar von der Küste aus beobachten kann. Ähnlich wie in Neuseeland waren die Menschen extrem offen und hilfsbereit, man wird überall schnell in Gespräche verwickelt. Und da bleiben noch die “Grey Nomads”, wenn die Schweiz etwas grösser wäre, würden wir das bestimmt auch machen, sobald wir pensioniert sind…
Und wer weiss, vielleicht zieht es uns ja nochmals nach Australien. Platz um Neues zu erkunden bietet dieses riesige Land ja noch zur Genüge und mit der Ostküste haben wir nur einen Bruchteil davon gesehen.
Top 10 Fotos
Irene
Gian
Da war doch noch was…
Vor unserer Ankunft haben wir uns einige Fragen zu unserer Zeit in Australien gestellt. Hier die Antworten dazu:
Wie ist die Landschaft?
Abwechslungsreich. Wir hielten uns hauptsächlich in der unmittelbaren Nähe der Küste auf, somit konnten wir viele traumhafte Strände bestaunen. Verlässt man jedoch die Küste, gibt es auch die Möglichkeit, Berge und Wasserfälle zu erkundigen. Ausserdem findet sich oberhalb von Cairns mit dem Daintree Nationalpark ein waschechter Dschungel. Man darf jedoch nicht vergessen, dass zwischen Sydney und Cairns immerhin 2500km liegen und damit zwangsläufig unterschiedliche Landschaften und Klimata vorhanden sind.
Wie lässt es sich mit dem Camper herumreisen?
Genauso unkompliziert wie in Neuseeland mit dem Unterschied, dass man hier deutlich mehr Kilometer pro Tag fahren kann (bzw. mit einem 4-Wochen-Zeitfenster bis Cairns auch muss). Dank der App WikiCamps findet man problemlos überall Campingplätze und bis auf zwei Mal gab es immer ein Plätzchen für uns. Die Strassen sind meistens relativ gut, es gibt aber auch Ausnahmen, z.B. bei den Great Lakes.
Wie sind die Menschen?
Extrem aufgeschlossen, interessiert und freundlich. Ständig wird man in ein Gespräch verwickelt und es handelt sich nicht nur um Floskeln, sondern die Leute sind wirklich an einem interessiert.
Wo gibt’s all den günstigen Camping-Plunder, den es im Warehouse in Neuseeland gab?
Im Big W 🙂
Und wird es endlich etwas wärmer?
Jein. In den Blue Mountains mussten wir nachts noch ziemlich bibbern. Je nördlicher wir jedoch gelangten, desto wärmer wurde es. In Daintree war es bereits tropisch heiss. Zum Abschluss mussten wir in Sydney jedoch nochmals unsere waren Sachen auspacken.