Quito
Die ecuadorianische Hauptstadt hinterlässt bei uns einen gemischten Eindruck. Einerseits liegt die Stadt sehr schön in den Anden auf 2800 M.ü.M., besitzt eine schmucke Altstadt, einen grossen Park und unzählige Strassenverkäufer mit allerhand leckerem Essen. Andererseits ist sie riesig, laut und voller Abgas. Die Altstadt bietet einige hübsche Strässchen, Ecken sowie koloniale Bauten. Da die Einbahnstrassen aber so verstopft sind und nach Abgasen stinken, wird das Gesamtbild etwas getrübt. Man müsste wohl am Sonntag durch die Altstadt schlendern, dann ist diese nämlich autofrei.
Ausserdem kann man sich in Quito leider nicht überall sorgenfrei hinbegeben, besonders bei Dunkelheit. Ein gutes Beispiel ist der Panecillo, ein Hügel mitten in der Stadt mit toller Aussicht, auf welchem ausserdem eine überdimensionale Jungfraustatue thront. Dieser Hügel liegt unweit der Altstadt, trotzdem muss man unbedingt davon absehen, zu Fuss hinaufzugehen, da das zu durchquerende Gebiet relativ gefährlich ist. Spätestens wenn der Taxifahrer die Türen verriegelt und einen bittet, das Fenster hochzukurbeln weiss man, woran man ist. Nach einer überaus holprigen Fahrt über Pflastersteine landet man dann auf dem Panecillo, welcher irgendwie verlassen wirkt und bei uns nicht gerade Wohligkeit auslöst. Obwohl die Ausblicke auf die ausufernde Stadt beeindruckend sind und es einige hübsche Marktstände gibt (von denen aber über die Hälfte geschlossen ist) sehen wir davon ab, uns auf eine Bank oder Wiese zu setzen und gehen ziemlich zügig wieder vom Hügel runter – natürlich im Taxi.
Rucu Pichincha
Von Quito aus führt die Gondelbahn TéléferiQo auf etwa 3950 M.ü.M. (manchmal liest man euch 4100m, sie scheinen sich da noch nicht ganz einig zu sein). Von dort aus führt ein Weg auf den 4696m hohen Rucu Pichincha. Knapp 700hm klingen ja nicht nach aller Welt, doch die Höhe und die Steilheit des Weges, insbesondere auf den letzten Höhenmetern, machten die Tour zu einer echten Herausforderung. Ich keuchte wie eine alte Dampflok, die Beine wurden schwer wie Blei, das Herz sprang mir fast aus der Brust – und das, obwohl wir in etwa so schnell unterwegs waren, wie zwei Senioren auf Kaffeefahrt.
Es half natürlich auch nichts, dass wir uns auf dem Weg nach oben etwas verstiegen haben und uns plötzlich inmitten von Felsen wiederfanden. Das kostete natürlich etwas Zeit und vorallem Puste.
Die knapp 3h Aufstieg lohnen sich aber trotz der Anstrenung auf jeden Fall. Die Aussicht von oben ist gigantisch und die Auswüchse der Millionenstadt Quito sind gleichzeitig beeindruckend aber irgendwie auch beängstigend. Vom 360° Panorama nimmt Quito sicher etwa einen Drittel ein. Besonders beeindruckend war beim Aufstieg ausserdem der Ausblick auf den 5897m hohen Cotopaxi, welcher sich danach aber leider stets im Nebel versteckte.