Um von Quito nach Baños zu gelangen, muss man zunächst mit einem Stadtbus fast eine Stunde durch die halbe Stadt zum südlichen Busbahnhof Quitumbe tuckern. Von dort gelangt man innert 3.5h zum Outdoor-Hotspot Baños. Die Fahrt führt uns durch eher unspektakuläre Gegenden, jedoch erkennen wir auf dieser Fahrt, dass Ecuador ärmer ist, als wir angenommen hatten – die Bewohner leben oft in extrem einfachen Verhältnissen.
Kurz vor uns Baños, welches übrigens ursprünglich nach den Thermalbädern benannt wurde, verwandelt sich die Landschaft und es wird extrem grün. Die Reiseführer und Empfehlungen haben uns wohl doch nicht zu viel versprochen. Nach dem Einchecken im gemütlichen Hostel möchten wir einen Überblick über den Ort erhalten und wie geht das besser, als auf einen Hügel zu steigen und den Ausblick zu geniessen? Nach einer kurzen Wanderung gelangen wir zu einer (schon wieder) überdimensional grossen Jungfraustatue. Die Ortschaft liegt wunderschön gelegen auf einem Plateau inmitten grüner Wälder und am Fusse des äusserst aktiven Vulkans Tungurahua. Bei einem Spaziergang durch die Ortschaft erkennt man schnell, dass sich Baños voll und ganz dem Tourismus – insbesondere dem Adrenalin-Sport – gewidmet hat. Überall befinden sich Anbieter für Canyoning, Bungee-Jumping, Riverrafting und so weiter.
Ruta de las cascadas
Die Strasse fällt nach Baños stark ab und führt in das Amazonas-Becken. Einen Teil davon, die sogenannte Ruta de las cascadas, kann man ohne Probleme mit dem Fahrrad bewältigen und dabei einige Wasserfälle bestaunen. Jeweils bei den spektakulärsten Punkten entlang der Strecke kann man mit Zip-Lines über die Schlucht gleiten oder in unserem Fall in einem kleinen Kabinchen (“Tarabita”) für 1.50$ dem Wasserfall näher kommen.
Nachdem wir einige wunderschöne Wasserfälle bestaunt haben, gelangen wir zum Endpunkt der Tour, dem Pailon del Diablo. Dieser Wasserfall wird sehr oft beworben und scheint das Highlight der Region zu sein – und das völlig zu Recht! Die unglaublichen Wassermassen, die sich tosend über die Felsen stürzen sind unglaublich beeindruckend. Ausserdem kommt man dem Wasserfall so nahe wie selten irgendwo. Durch enge Tunnels kann man sich bis direkt hinter den Wasserfall stellen. Ein äusserst beeindruckendes Naturschauspiel das wir jedem Ecuador-Besucher empfehlen können. Zurück geht es “bequem” auf der Ladefläche eines Lastwagens – wir sind froh, dass es nicht unsere Fahrräder sind, die während der Fahrt durchgeschüttelt werden…
Casa del Arbol
An unserem letzten Tag in Baños wanderten wir zur Casa del Arbol (Baumhaus). Von diesem Aussichtspunkt hätte man eine tolle Aussicht auf den Vulkan Tungurahua. Hätte – denn leider versperren uns Wolken die Sicht auf den 5023m hohen Vulkan. Trotzdem geniessen wir das Schaukeln vor beeindruckender Kulisse. Auf dem Rückweg zeigt sich die Natur dann noch gnädig und gewährt uns einen kurzen Blick auf den Vulkan.